Joseph Süß Oppenheimer (1698 – 1738) gilt unter dem Schmähnamen “Jud Süß” bis heute als das bekannteste Opfer des europäischen Antisemitismus’. Sein Sturz und sein Prozess wurden in zahlreichen Gedichten, Romanen und im Film wieder und wieder erzählt. Timo Brunke und Daniel Kartmann verknüpfen ausgewählte Szenen der Oppenheimer-Historie mit grundsätzlichen Antwortversuchen, wie Juden- und Fremdenhass grundsätzlich immer wieder entsteht. Die Ereignisse aus dem Jahr 1738 werfen so ein grelles Licht auf die Gegenwart.
Zweite Hälfte: Stücke aus “Mitteleuropapperlapapp”
Nach dem aufrüttelnden ersten Teil geht es sehr viel heiterer weiter. Wortkünstler Brunke und Percussionist Kartmann erfreuen ihr Publikum mit gewitzten Moritaten, Momentaufnahmen und Menschenbetrachtungen. Gemeinsam erkunden sie die Gegenwart, stiften auf vollmundige und klangschöne Weise Distanz und neue Zugänge ins Altbekannte. Ein Programm auch für Beethoven-Fans und Stadtliebhaberinnen, für Dada-Freunde und schöne Seelen – allen Zeitläufen zum Trotz: tief bohrendes Poesie-Easy-Listening!