Hirsauer Pfleghof

Im Hochmittelalter gehörte Weil der Stadt – damals noch als das Dorf Weil – zu den Besitzungen des Klosters Hirsau. Der Pfleghof diente dem Kloster zur Verwaltung seines hiesigen Besitzes.

Mit der Aufhebung zahlreicher Klöster im Zuge der Reformation fiel der Pfleghof an das protestantische Herzogtum Württemberg, womit die Hirsauer Pfleger nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Sonderrolle als einzige geistliche Vertreter des Protestantismus in der ansonsten katholisch geprägten Reichsstadt einnahmen.

Von 1926 bis 1971 befand sich im Gebäude des Hirsauer Pfleghofs die Hopfengroßhandlung Pflaum mit Lagerhaus und amtlicher Siegelstätte.

Während andernorts die Industrialisierung einsetzte, hieß es in Weil der Stadt: "Hopfen statt Industrie". Der Ausspruch nimmt Bezug auf das Faktum, dass Weil der Stadt und seine Umgebung seit 1820 eines der wichtigsten Hopfenanbaugebiete Württembergs waren. Mit positiven Folgen für die Wirtschaft und Stadtbevölkerung, denn der Verkauf von Hopfen war eine gute Einnahmequelle. In Folge entstanden zahlreiche Brauereien, deren ehemalige Räumlichkeiten noch heute bestehen. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts erreichte der Hopfenanbau seinen Höhepunkt.  

Adresse