Spital

Die Ursprünge des städtischen Spitals "Zu unserer lieben Frau", im Volksmund auch "d'r Spittel" genannt, gehen auf die Zeit nach dem "Schwarzen Tod", der großen Pestepidemie Mitte des 14 Jahrhundert zurück. Die großzügige Stiftung erfolgte durch die Weiler Bürgerin Hail Brotbeckin, die einer frommen Laienbewegung, den Beginen, angehörte. Sie stiftete 1371 fast ihr gesamtes Vermögen dem Hospital. Dieses wurde nicht von Ordensleuten geleitet, sondern von einem städtischen Spitalmeister, dem ein Bettelvogt zur Seite stand.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts wuchs der Besitz des Spitals beträchtlich und umfasste 240 Morgen Ackerland, Wiesen, Weinberge, Fischwasser, den Ihinger Hof, die Planmühle und die Kelter.

Über die Jahrhunderte erfüllte das Spital die Funktion als Altersheim und Armenhaus der Stadt. Im Innenhof befindet sich eine Bauinschrift des Spitalpflegers Sebald Kepler, Großvater des berühmten Astronomen Johannes Kepler.

Das Hauptgebäude des Spitals wurde 1477 errichtet. Der Dachstuhl brannte 1995 aus, bei einem weiteren Brand wurden West- und Nordflügel 1999 schwer beschädigt. Im Jahr 2000 konnte das gesamte Gebäude wiederaufgebaut werden.

Heute beherbergt das ehemalige Spital zahlreiche Ärzte und verschiedene Vereine und hat sich so von einer sozialen Einrichtung des Mittelalters und der Neuzeit in der Gegenwart zu einem modernen Zentrum für medizinische Versorgung und soziales Engagement gewandelt.

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