Katz, Jürgen
Erster Beigeordneter
Was ist geplant? Woran wird gerade gearbeitet? Was sind die Etappen & Meilensteine? Und was kostet das Projekt? Informieren Sie sich über den Neubau unseres Baubetriebshofs.
Was ist geplant?
Der Baubetriebshof in Merklingen wird neu gebaut. Denn die derzeitigen Räumlichkeiten bieten den Mitarbeitenden nach heutigen Standards zum Teil unzulängliche Arbeitsbedingungen und nachteilige Arbeitsabläufe sowie unzureichende Sanitär- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Beseitigung dieser Missstände wurde daher, auch von der Unfallkasse Baden-Württemberg, schon seit längerem gefordert.
Der neue Standort liegt direkt gegenüber vom bestehenden Baubetriebshof an der Mittleren Straße, südöstlich der Wendelinskapelle. Um den aktuellen Klimaschutzgesetzen Rechnung zu tragen und möglichst CO2-sparende Neubauten zu errichten, sollen die Gebäude, wo möglich und wirtschaftlich sinnvoll, in modularer Holzbauweise errichtet werden.
Woran wird gerade gearbeitet?
Derzeit werden die Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden vorbereitet, da der neue Standort im Überflutungsbereich der Würm liegt. Das entfallende Retentionsvolumen muss flussaufwärts neu geschaffen werden. Dies kann mit dem 2. Bauabschnitt des Brühlwiesenparks und dem dort vorgesehenen naturnahen Ausbau der Würm in Weil der Stadt realisiert werden.
Auf Basis der Entwurfs- und Genehmigungsplanung, die im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen werden soll, wird zu Beginn des Jahres 2025 ein Förderantrag beim Land gestellt. Im 2. Quartal 2025 wird mit der Entscheidung über die Bewilligung von Fördermitteln gerechnet.
Ebenfalls im 2. Quartal 2025 sollen verschiedene Arbeiten ausgeschrieben und vergeben werden, so dass im Herbst mit dem Neubau begonnen werden kann.
Was wurde bereits erreicht?
Im November 2022 hat der Gemeinderat ein Architekturbüro mit den Planungsleistungen für die "Phase 0" des Neubaus beauftragt. In dieser Phase soll die grundsätzliche Machbarkeit des Projektes auf dem vorgesehenen Gelände gegenüber dem jetzigen Bauhofgelände nachgewiesen werden.
Die Vergabe dieser Planungsleistungen war gleichzeitig Grundsatzbeschluss und Startschuss für das Projekt.
Im September 2023 hat der Gemeinderat mit einem Grundsatzbeschluss den Neubau des Baubetriebshofs bekräftigt. Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, das heutige Gelände des Baubetriebshofs an die Firma Silberform AG zu veräußern.
Sitzungsunterlagen zum Grundsatzbeschluss
Durch eine Gesetzesänderung müssen nun alle Planungshonorare, auch die der Fachplaner, berücksichtigt werden. Liegt das Gesamthonorarvolumen über 215.000 Euro, muss europaweit, in einem sogenannten VgV-Verfahren, ausgeschrieben werden. Dieses komplexe Verfahrens soll von einem externen Fachmann begleitet werden. Das hat der Gemeinderat im November beschlossen.
Objekt- und Freianlagenplanung, Tragwerksplanung, Elektroplanung, HLS-Planung, Brandschutzplanung und Planungsleistungen der
Bauphysik: Nach der Ausschreibung hat der Gemeinderat diese Planungsleistungen an die Fachbüros vergeben.
Was kostet das Projekt?
Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung für das Projekt mit Kosten in Millionenhöhe. „Wir sind noch nicht bei der Größenordnung, die wir mit Blick auf unsere Haushaltsituation für vertretbar halten und arbeiten gerade intensiv daran, die richtige Größenordnung zu erreichen“, so Erster Beigeordneter Jürgen Katz in der Gemeinderatssitzung Ende September 2023.
Zur Finanzierung werden außerdem Fördermittel beim Land Baden-Württemberg beantragt.
FAQ
Die derzeitigen Räumlichkeiten bieten den Mitarbeitenden des Baubetriebshofs nicht nur unzureichende Arbeitsbedingungen und einfachste Sanitär- und Aufenthaltsmöglichkeiten, sondern die bestehenden Gebäude sind zudem verschachtelt und durch die Kreisstraße K1014 voneinander getrennt. Dies und eine Reihe von Provisorien erschweren die täglichen Abläufe zusätzlich.
Nach Prüfung verschiedener Optionen hat sich gezeigt, dass weder eine schrittweise Sanierung über einen längeren Zeitraum hinweg, noch Zwischenlösungen, zielführend und wirtschaftlich sind. Daher soll ein funktionaler und kompakter Baubetriebshof an einem neuen Standort errichtet werden. In die Planungen fließen dann auch Ansätze für optimierte Betriebsabläufe ein.
Die Firma Silberform AG war mit dem Wunsch auf die Stadtverwaltung zugekommen, ihren Firmenstandort in Merklingen auf dem heutigen Gelände des Baubetriebshofes zu erweitern. Die Firma Silberform hat letztes Jahr bereits einen Großteil ihres Sitzes von Renningen in die Merklinger Industriestraße verlegt. Um den Umzug des Unternehmens nach Merklingen abzuschließen, sollte auch die noch in Renningen verbliebene Produktion verlagert werden.
Die Frage, ob das Gelände an die Firma Silberform veräußert werden soll, hat der Gemeinderat im September 2023 intensiv diskutiert. „Natürlich ist es nicht ohne Risiko, das alte Gelände zu verkaufen, bevor der Neubau realisiert ist. Wir haben uns aber gemeinsam mit dem Team des Baubetriebshofes ein Interimskonzept überlegt, das während der Bauzeit funktioniert.“, erklärte Bürgermeister Christian Walter in der Sitzung.
Nach Abwägung der Chancen und Risiken stimmte der Gemeinderat schließlich mehrheitlich für den Verkauf des Geländes an Silberform. Denn auch die Stadt Weil der Stadt profitiert von der Standortsicherung in Merklingen: Rund 30 weitere hochwertige Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen in der Stadt. Außerdem wird künftig die Gewerbesteuer nicht mehr zwischen Weil der Stadt und einem zweiten Unternehmensstandort zerlegt.
Die Veräußerung des Areals soll in zwei Schritten erfolgen. Die erste Teilfläche soll Mitte 2024 geräumt und Silberform zum Bau der Produktionshalle zur Verfügung gestellt werden. Der zweite Teilschritt hängt wesentlich davon ab, wann der neue Baubetriebshof bezogen werden kann. Hier gehen Stadt und Silberform derzeit von bis zu vier Jahren aus.
Im Zuge der Grundstücksveräußerung muss auch das Schlachthaus als öffentliche Einrichtung aufgegeben werden. Den dafür notwendigen Beschluss fasste der Gemeinderat ebenfalls im September 2023.