Die politische Umwälzung nach dem Kieler Matrosenaufstand am 3. November und nach der Kapitulation der deutschen Heeresleitung, die Suche nach einem neuen politischen Weg in Deutschland prägt das politische Leben auch noch im Monat Dezember 1918. Nach den Tagen totaler Verunsicherung nach Kriegsende und einem kurzen Phase, in der die Idee einer Räteregierung auch in Weil der Stadt Raum greift, gewinnen die konservativen Stimmen gegenüber den sozialdemokratischen wieder die Oberhand.
Das Stadtarchiv sammelt alle gedruckten Schriften, die in irgendeinem Zusammenhang mit Weil der Stadt stehen. Eine stadtgeschichtlich sehr wichtige Quelle sind die Wochenblätter von Weil der Stadt, die zwei mal wöchentlich jeweils samstags und mittwochs erschienen. Sie sind im Stadtarchiv weitgehend lückenlos von 1868 bis heute vorhanden. Das Wochenblatt war zugleich Anzeigenblatt und Amtsblatt der Stadtverwaltung, es informierte die Leserschaft über die wichtigsten Ereignisse in Weil der Stadt und Umgebung, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Das Wochenblatt wurde im Verlauf seiner 149-jährigen Geschichte von mehreren Verlegern herausgegeben, die Ausgabe 1917 erschien im Verlag von Julius Raeth, der neben dem Wochenblatt auch Postkarten von Weil der Stadt druckte und sich um private Aufträge bemühte. Neben der Druckerei betrieb Raeth eine Buch- und Papierhandlung und verkaufte Musikinstrumente und Zubehör.