Neugestaltung des Marktplatzes abgeschlossen

Fairtrade

Am 18. Mai 2020 begann die Sanierung und Neugestaltung des Marktplatzes. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen, auch das erste Fest wurde am vergangenen Wochenende auf dem neuen Marktplatz gefeiert.

In den 17 Monaten Bauzeit wurden zahlreiche Arbeiten erledigt: Vor der eigentlichen Neugestaltung des Platzes wurde die komplette Leitungsinfrastruktur, das heißt Wasser und Abwasser, Strom, Gas und Medien, erneuert. Durch eine Verbindung von Rathaus und Stadtmuseum wurde außerdem ein Nahwärmeanschluss gelegt. Erneuert wurde auch der komplette Unterbau, das heißt die einzelnen Tragschichten, des Platzes.

Ebenfalls grundständig saniert wurden die beiden Marktbrunnen. Für die von einem Steinmetz ausgeführten Arbeiten wurde heimisches Sandsteinmaterial verwendet. Auch die Brunnenfiguren wurden restauriert und von ihrer alten Farbe befreit. Die neuen Farben, lediglich Gold und Schwarz, wurden zurückhaltend aufgetragen. Nicht nur von außen, sondern auch die Brunnentechnik wurde komplett saniert, sodass künftig die Möglichkeit besteht, die beiden Brunnen an das städtische Wassernetz anzuschließen. All diese Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt sowie dem erfahrenen Restaurator.

Einen sichtbar großen Unterschied machen die Beläge auf dem neugestalteten Marktplatz. Während dieser früher in weiten Teilen asphaltiert war, besteht die heutige Oberfläche aus verschiedenen Pflastersteinen. Für das Platzinnere wurden graue Granit-Pflasterplatten aus Portugal verwendet, für die Randbereiche des Platzes ein rötlich-graues Granit-Kleinpflaster aus den Vogesen. „Bei der Auswahl des Belags waren uns zwei Merkmale besonders wichtig: Zum einen wollten wir als Fair-Trade Stadt bewusst kein Natursteinmaterial aus Indien oder China verwenden und haben daher auf gerechte Produktionsbedingungen und im Sinne des Klimaschutzes auf möglichst kurze Transportwege geachtet. Wichtig war uns außerdem die Barrierefreiheit. Alle Beläge in der Oberfläche sind geglättet, sodass der Platz auch mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwägen sehr gut begeh- bzw. befahrbar ist. Ebenfalls im Sinne der Barrierefreiheit wurden auch die Zugänge zu den Geschäften barrierefrei gestaltet.“, erklärt Erster Beigeordneter Jürgen Katz.       

Um künftig Schatten zu spenden, wurden acht Kaiserlinden gepflanzt. Sie umrahmen das für den Marktplatz charakteristische 150-Jahre alte Kepler-Denkmal, das aus diesem Grund ein Stück versetzt und in diesem Zuge auch saniert wurde. Mit verschiedenen Sitzgelegenheiten lädt das neu errichtete Sandsteinmäuerchen entlang den Bäumen zum Verweilen ein. Mit einer neuen Platzbeleuchtung strahlt der Marktplatz auch abends künftig in neuem Glanz. Die Brunnen und das Kepler-Denkmal werden zusätzlich durch Platzeinbauten dezent inszeniert. Schließlich wurden neue Fahrradständer sowie eine E-Bike-Ladestation errichtet und eine Infrastruktur für Feste mit Elektroanschlüssen, Wasser und Abwasser installiert.

Die Gesamtkosten für die Sanierung und Neugestaltung liegen bei rund 3,97 Millionen Euro und übersteigen somit den Kostendeckel um ca. 4,5 %. Grund für die Mehrkosten sind die Einbeziehung von Randbereichen sowie ein im Vorfeld nicht planbarer Mehraufwand bei der Sanierung der Brunnen. Diese waren in einem deutlich schlechteren Zustand, als ursprünglich erwartet und wurden daher umfangreich saniert. Rund 700.000 Euro der Kosten werden aus Mitteln des Landessanierungsprogramms finanziert.

Erster Beigeordneter Jürgen Katz freut sich über die gelungene Neugestaltung: „An dieser Stelle gilt ein herzliches Dankeschön allen an den Arbeiten beteiligten Personen. Die Architekten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Baufirmen haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Der neue Marktplatz entspricht nicht nur unseren Vorstellungen, er ist sogar zwei Monate früher fertig als geplant.“

Bürgermeister Christian Walter wiederum dankt Erstem Beigeordneten Jürgen Katz, der ebenfalls maßgeblich zum Gelingen des Projekts beigetragen habe. „Dass der Marktplatz nun ein schöner Platz mit hoher Aufenthaltsqualität ist und nicht länger als Parkplatz genutzt wird, ist ein toller und wichtiger Schritt für eine attraktive und lebendige Innenstadt.“, so der Rathauschef weiter.

Gemäß der ursprünglich getroffenen Absprache soll mit der Fertigstellung nun auch bald der Wochenmarkt wieder auf den Marktplatz zurückkehren. Die Stadtverwaltung wird sich in Kürze mit den Marktbeschickern direkt darüber austauschen. Bürgermeister Christian Walter führt hierzu aus: „Wir müssen die Interessen gegeneinander abwägen, gerade auch der Einzelhändler in der Innenstadt. Daher sollten wir zumindest probeweise an der bisherigen Vereinbarung festhalten, dass der Markt nun samstags wieder innerhalb der Stadtmauern stattfindet.“ Zwar gebe es auch gute Argumente für den Carlo-Schmid-Platz wie die Anzahl der dortigen Parkplätze, eine Wegstrecke von 250 Metern von dort zum Marktplatz sei allerdings auch keine unzumutbare Härte, ergänzt Walter die Abwägungsprozesse. Dieses Vorgehen entspreche zudem dem Willen des Gemeinderates.

 

Redaktion

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