Warum wird im Stadtwald so viel Holz eingeschlagen? Diese Frage wird immer wieder an die Stadtverwaltung herangetragen. Auf Anfrage aus der Mitte des Gemeinderates hatte die Verwaltung in der Sitzung Ende Juni eine Stellungnahme des Forstrevierleiters vorgelegt.

Der Hauptgrund für den hohen Holzeinschlag im Jahr 2023 war die starke Zunahme des Schadholzes. Durch Trockenheit und längere Dürreperioden, insbesondere ab August 2023, kam es plötzlich und gleichzeitig in fast allen Fichtenbeständen zu einem mittleren bis starken Befall durch Borkenkäfer. Um eine weitere Ausbreitung und damit noch größere Schäden zu verhindern, musste das befallene Käferholz rasch eingeschlagen, verkauft und aus dem Wald abgefahren werden. Deshalb musste entgegen dem üblichen forstlichen Ablauf fast den ganzen Sommer über Holz eingeschlagen werden.

Hinzu kamen im Frühjahr bis in den Frühsommer 2023 vielerorts absterbende Tannen. Und auch Laubholz wurde verstärkt eingeschlagen: Im Winter wurden verstärkt Buchen mit dürren Kronen und vom Eschentriebsterben befallene Eschen entnommen, um diese überhaupt noch wirtschaftlich verwerten zu können.

Der geplante Holzeinschlag im Jahr 2023 betrug 6.285 Festmeter, tatsächlich eingeschlagen wurden 7.973 Festmeter. Mehr als die Hälfte davon, nämlich rund 4.177 Festmeter, waren ungeplante Schadholzeinschläge, aufgrund von klimabedingten Dürre- und Insektenschäden. Der normale, geplante Holzeinschlag wurde teilweise auf das Folgejahr verschoben, konnte aber den erhöhten Einschlag nicht ausgleichen. Ein Ausgleich in Form eines reduzierten Holzeinschlags soll in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen (je ca. 5000 Festmeter). Die aktuelle Witterungssituation in diesem Winter und Frühjahr lässt hoffen, dass die Borkenkäferschäden in diesem Jahr geringer ausfallen könnten.

Redaktion

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