Das Stadtarchiv archiviert die Akten der Stadt Weil der Stadt und der bis 1975 selbständigen Ortsteile. Die Archivalien von Weil der Stadt und den Ortsteilen bilden im Archiv jeweils eigenständige Teilbestände. Da der Entstehungszusammenhang einer Akte wichtige zusätzliche Informationen geben kann, wird der ursprüngliche Aufbau der Registratur so wenig wie möglich verändert bzw. wird versucht, die ursprüngliche Ordnung wieder herzustellen. Das Archivale des Monats ist der ältesten Aktenschicht des Bestands Merklingen „Alte Akten“ entnommen, die in der Zeit zwischen 1659 und 1920 angelegt wurden. Die 104 Faszikel dieser Aktenschicht sind chronologisch geordnet, es gibt ein Inventar über diesen Teilbestand. Daneben gibt es zwei nach Laufzeiten unterschiedene jüngere Aktenüberlieferungen, die nach Aktenplan geordnet sind.
Im ersten Erfassungsbogen sollten die im Ort vorhandenen Fabriken, großen Gewerbebetriebe, die über den örtlichen Bedarf hinaus produzierten und die vorhandenen Dampfmaschinen aufgeführt werden. In diesem Bogen wurden auch die mechanischen Webstühle erfasst. Davon gab es in Merklingen 23 Webstühle, an denen 17 Meister und 5 Gehilfen bzw. Lehrlinge arbeiteten. Dazu gab es 26 Hand- und Trittwebstühle für wollene und leinene Zeugen. Es gab eine Kalkbrennerei und eine Ziegelei mit jeweils 2 Arbeitern, 2 Mühlen mit 8 Mahlgängen, betrieben von 2 Meistern und 6 Gehilfen. Weiter gab es 3 Bierbrauereien und 5 Branntweinbrennereien.
Der abgebildete Berichtsbogen über das Handwerk und Gewerbe in Merklingen 1861 ist nicht nur aufgrund der Angaben über die Zahl der Merklinger Handwerker interessant, aufschlussreich ist auch, dass die Mehrzahl der hier aufgeführten Berufe inzwischen ausgestorben ist.