Der Baubetriebshof wird neu gebaut

Städtische Mitteilungen Merklingen

Aus dem Gemeinderat vom 26. September 2023

Der Baubetriebshof in Merklingen soll neu gebaut werden. Mit einem Grundsatzbeschluss
hat der Gemeinderat dies in seiner jüngsten Sitzung bekräftigt.


Warum soll der Baubetriebshof neu gebaut werden?

Die derzeitigen Räumlichkeiten in Merklingen bieten den Mitarbeitenden des
Baubetriebshofes zum Teil unzureichende Arbeitsbedingungen und nur einfachste Sanitär-
und Aufenthaltsmöglichkeiten, die nicht mehr den heutigen, von der UKBW (Unfallkasse
Baden-Württemberg) geforderten Standards entsprechen. Die Beseitigung dieser
Missstände wurde daher schon seit längerem gefordert. „Wir sind den Kolleginnen und
Kollegen, die beispielsweise im Winter ab 4:30 Uhr für unsere Sicherheit sorgen, ein
angemessenes Arbeitsumfeld schuldig.“, betont Erster Beigeordneter Jürgen Katz.
Hinzu kommt, dass die bestehenden Gebäude verschachtelt und durch die Kreisstraße
K1014 voneinander getrennt sind. Dies und eine Reihe von Provisorien erschweren die
täglichen Abläufe zusätzlich.


Nach Überprüfung verschiedener Optionen hat sich gezeigt, dass weder eine schrittweise
Sanierung über einen längeren Zeitraum hinweg, noch Zwischenlösungen, zielführend und
wirtschaftlich sind. Daher soll ein funktionaler und kompakter Baubetriebshof an einem
neuen Standort neu gebaut werden. Auch die Ansätze zu optimierten Betriebsabläufen
können dann in die Planungen einfließen.


Was ist geplant?

Der neue Standort liegt direkt gegenüber vom bestehenden Baubetriebshof an der Mittleren
Straße. Im ersten Schritt wurden Flächenbedarfe eruiert, die in Größe und Lage zu einem
Neubau passen würden. Das Ergebnis ist der Bereich südöstlich der Wendelinskapelle.
Da der neue Standort im Überflutungsbereich der Würm liegt, müssen Ausgleichsflächen für
das verlorengehende Retentionsvolumen geschaffen werden. Diese können mit dem 2.
Bauabschnitt des Brühlwiesenparks in Weil der Stadt realisiert werden.
Um den aktuellen Klimaschutzgesetzen Rechnung zu tragen und möglichst CO2-sparende
Neubauten zu errichten, sollen die Gebäude, wo möglich und wirtschaftlich sinnvoll, in
modularer Holzbauweise errichtet werden.

Der Zeitplan sieht vor, dass im Herbst 2024 mit dem Bau des neuen Baubetriebshofes
begonnen werden kann. Bereits Ende November 2022 hat der Gemeinderat die
Planungsleistungen an ein Architekturbüro vergeben. Im Januar 2023 folgte dann die
Vergabe der Leistungen an die Fachplaner, etwa für die Bereiche Tragwerksplanung,
Elektrotechnik oder Außenanlagen. Vor dem Baubeginn stehen noch weitere
Ausschreibungen und Vergaben an.


Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung für das Projekt mit Kosten in Millionenhöhe. „Wir sind
noch nicht bei der Größenordnung, die wir mit Blick auf unsere Haushaltsituation für
vertretbar halten und arbeiten gerade intensiv daran, die richtige Größenordnung zu
erreichen“, so Erster Beigeordneter Jürgen Katz in der Sitzung. Zur Finanzierung werden
außerdem Fördermittel beim Land Baden-Württemberg beantragt.


Was passiert mit dem aktuellen Gelände des Baubetriebshofs?

Die Firma Silberform AG war mit dem Wunsch auf die Stadtverwaltung zugekommen, ihren
Firmenstandort in Merklingen auf dem heutigen Gelände des Baubetriebshofes zu erweitern.
Die Firma Silberform hat letztes Jahr bereits einen Großteil ihres Sitzes von Renningen in die
Merklinger Industriestraße verlegt. Um den Umzug des Unternehmens nach Merklingen
abzuschließen, sollte auch die noch in Renningen verbliebene Produktion verlagert werden.
Die Frage, ob das Gelände an die Firma Silberform veräußert werden soll, hat der
Gemeinderat in der letzten Sitzung intensiv diskutiert. „Natürlich ist es nicht ohne Risiko, das
alte Gelände zu verkaufen, bevor der Neubau realisiert ist. Wir haben uns aber gemeinsam
mit dem Team des Baubetriebshofes ein Interimskonzept überlegt, das während der Bauzeit
funktioniert.“, erklärte Bürgermeister Christian Walter in der Sitzung.


Nach Abwägung der Chancen und Risiken stimmte der Gemeinderat schließlich mehrheitlich
für den Verkauf des Geländes an Silberform. Denn auch die Stadt Weil der Stadt profitiert
von der Standortsicherung in Merklingen: Rund 30 weitere hochwertige Arbeits- und
Ausbildungsplätze entstehen in der Stadt. Außerdem wird künftig die Gewerbesteuer nicht
mehr zwischen Weil der Stadt und einem zweiten Unternehmensstandort zerlegt.


Die Veräußerung des Areals soll in zwei Schritten erfolgen. Die erste Teilfläche soll bereits
Mitte 2024 geräumt und Silberform zum Bau der Produktionshalle zur Verfügung gestellt
werden. Der zweite Teilschritt hängt wesentlich davon ab, wann der neue Baubetriebshof
bezogen werden kann. Hier gehen Stadt und Silberform derzeit von bis zu vier Jahren aus.
Im Zuge der Grundstücksveräußerung muss auch das Schlachthaus als öffentliche
Einrichtung aufgegeben werden. Den dafür notwendigen Beschluss fasste der Gemeinderat
ebenfalls in der letzten Sitzung

Redaktion

Stadt Weil der Stadt